Vatanspor Meggen – TV Rönkhausen 2:1 (0:0)
Auch am Tag nach dem Spiel fällt es immer noch schwer, das Geschehene richtig einzuordnen und zu beschreiben. Einen geordneten Spielbericht wird es an dieser Stelle dieses Mal nicht geben, zumal es sich nicht um ein normales Fußballspiel gehandelt hat.
Am Ende drehte die Heimmannschaft die Partie durch zwei Standards, nachdem Moritz Vollmert auf Vorlage von Dominic Koch kurz nach der Halbzeitpause die Führung für den TVR erzielte. Das Siegtor für Meggen fiel dabei kurz vor Schluss. Was sich in den 90 Spielminuten und nach der Partie abgespielt hat, hat jedoch nicht ansatzweise etwas mit Kreisliga-Fußball zu tun.
Beleidigungen, etliche Tätlichkeiten und mehrfaches Anspucken, teilweise ins Gesicht, durch die Heimmannschaft beherrschten die Partie. Alles passierte zum Großteil im Rücken des Schiedsrichters, weshalb es nicht geahndet wurde und damit in den kommenden Wochen von den gegnerischen Spielern gegenüber anderen Mannschaften weiter so praktiziert werden kann. Auch die mitgereisten Zuschauer des TVR wurden von Spielern sowie Verantwortlichen der Heimmannschaft mehrfach beleidigt.
Ein „Ordner“ von Vatanspor Meggen, welcher über die komplette Spielzeit mehrfach wutentbrannt aufs Feld gelaufen ist und den Schiedsrichter sowie unsere Spieler beleidigt hat, trug selbstredend nicht zu einer Deeskalation im Lager der Heimmannschaft bei.
Dem Schiedsrichter ist hier explizit kein Vorwurf zu machen, da er selber insbesondere in der zweiten Halbzeit von Spielern, Verantwortlichen und Fans der Heimmannschaft auf grob unsportliche Weise beleidigt wurde und kein Pfiff „für“ den TVR unkommentiert blieb – in dieser Atmosphäre hätte jeder berechtigte Platzverweis wohl für eine endgültige Eskalation der Situation geführt.
Diese Eskalation folgte dann aber ohnehin unmittelbar nach dem Schlusspfiff. Der Spieler mit der Nr. 29, welcher vorher schon durch grobe Fouls, mehrere Tätlichkeiten, unzählige Beleidigungen und Spuckattacken auffällig gewesen ist, gab unserem Spieler Benjamin Gawlik eine Kopfnuss. Dieser blieb mit einer Platzwunde oberhalb des Auges blutüberströmt liegen. Als Verein haben wir daraufhin einen Krankenwagen und die Polizei angerufen. Im Anschluss musste Benny im Krankenhaus genäht werden - er fällt nicht nur für die kommenden Pflichtspiele aus, sondern muss aufgrund der Verletzung auch krankgeschrieben werden.
Das offenbart einmal mehr, wie absurd die Szenen gestern in Halberbracht waren und wie wenig dieses Kreisliga-B-Spiel mit unserem Hobby Fußball zu tun hatte, welches wir Woche für Woche gerne nachgehen. Das Ergebnis und die damit erneute Auswärtsniederlage der Vollmert/Heimes-Elf ist am Ende völlig zu vernachlässigen. Vielmehr muss der Mannschaft ein großes Kompliment ausgesprochen werden, trotz der unzähligen schlimmen Beleidigungen unterhalb der Gürtellinie und Tätlichkeiten sich selber ruhig verhalten und zumindest versucht zu haben, ein halbwegs geordnetes Fußballspiel über die Bühne zu bringen.
Die Kopfnuss war nur der Höhepunkt einer Partie, in dem es nämlich nicht um Fußball ging, in dem es nicht ansatzweise um Spaß am Spiel und Fair-Play ging. Was im Nachhinein bleibt, ist Fassungslosigkeit und auch Hilf- sowie Ratlosigkeit, da uns als Verein die Hände gebunden sind und durch fehlende Sanktionsmöglichkeiten einfach so weitergemacht werden darf.
Nach so einem Spiel wieder an die Tagesordnung zurückzukommen, fällt allen Beteiligten schwer, dabei geht es in der Liga schon unter der Woche am Donnerstag weiter. Dort trifft unsere Erste am Donnerstag im Glingebach-Stadion auf die Zweitvertretung des Bezirksligisten RW Hünsborn und freut sich wieder auf ein richtiges Ligaspiel. Anstoß ist um 19:30 Uhr.
Alles für die Raute